Wer bei uns eine Ausbildung startet, hat den klaren Wunsch Teil eines kreativen Teams zu sein, welches Games entwickelt. Dieser Wunsch wird in den ersten drei Semestern an der S4G erfüllt. In der jeweils zehnwöchigen Projektzeit kommen Schüler*innen aller drei Bereiche in Teams zusammen, um ihre Ideen unter Anleitung von Profis umzusetzen. Diese Ideen hat die/der eine oder andere bereits im Kopf oder sie entstehen in den ersten zwei Tagen der Projektphase, beim so genannten Game Jam.

Aber was ist überhaupt ein Game Jam?

Ein Game Jam ist ein Zusammentreffen von an der Entwicklung von Games Interessierten, um gemeinsam innerhalb einer kurzen Zeitspanne eine Idee in ein Spiel umzuwandeln. Dabei arbeiten Personen mit verschiedenen Kenntnissen zusammen. Das umfasst unter anderem Softwareentwickler, Game Designer, 2D- und 3D-Künstler, Audio-Designer oder Musiker, oft aber auch Menschen mit anderen Hintergründen und Amateure. Der Name ist von der Jam-Session in der Musik abgeleitet, sodass hierbei vorrangig der Spaß an der gemeinsamen Arbeit im Mittelpunkt, und nicht das Ergebnis, steht. Für alle Neugierigen unter euch empfehlen wir, es einfach mal auszuprobieren. Dies ist auch online möglich. Check doch einfach mal diese Übersicht mit vielen kommenden Terminen auf itch.io, es lohnt sich!

Ein Erfahrungsbericht unser Schüler*innen

Einige Schüler*innen aus dem ersten Semester an unserer Berliner Einrichtung konnten diesen Game Jam im Rahmen ihrer Ausbildung nicht abwarten und haben sich ebenfalls einen online stattfindenden Game Jam über die bereits anfangs erwähnte Plattform itch.io rausgesucht, an dem sie erste Gehversuche in Sachen Game Development sammeln konnten.

Und auch für sie hat sich die Teilnahme absolut gelohnt, wie ihre eigene Schilderung zeigt. Daher geben wir das Zepter auch an eben jene Schülergruppe weiter und lassen sie ganz persönlich über das Erlebnis sprechen. Viel Spaß!

 Warum wir an die S4G wollten? Natürlich, um Spiele zu machen. 

Dieses Ziel hat uns alle verbunden. Egal was wir vorher in unseren Leben getan haben, die S4G ist nun unser gemeinsamer Nenner. Dieses Gefühl, wenn alle das gleiche Ziel verfolgen, hat uns von Anfang an verbunden und zu Brüdern und Schwestern gemacht, wie man es uns am ersten Tag sagte. Dann kamen die ersten Vorlesungen über Game Design und Analyse, die uns die große Welt der Spiele erklärten.

Wir verstanden plötzlich, was Spielspaß ausmacht und wie wir, die Spielemacher von morgen, unsere Games noch besser gestalten können. Wir lernten die vielen Kniffe, die einem Spieler verborgen bleiben. Mehr und mehr verstanden wir es, die geheimen Zeichen zu lesen, die die Game Designer in ihre Spiele einbauten. Mit einem Mal waren wir Designer und fühlten uns großartig.

Doch dann folgten die Unterrichtseinheiten die uns die Grundlagen der Programmierung beibrachte. Robin baute mit uns verschiedene kleine Games, alle recht simpel, aber gerade deshalb großartige Denkanstöße, um eigene Variationen daraus zu bauen – was einige von uns auch taten.

Mit diesem Basiswissen ausgestattet brannten wir geradezu darauf, endlich ein eigenes Spiel zu kreieren. Da kam uns ein Game Jam auf Itch.io gerade recht. Die Aufgabe bestand darin, innerhalb einer Woche ein Spiel zu entwickeln, dass mit nur einem Button gesteuerten werden konnte.

Benedikt hat uns den “OneButtonGameJam” gezeigt und wir haben nicht lange gezögert und mit ihm ein kleines Team gebaut. Anni war unsere Level Designerin, Edana unsere Grafikerin, Benedikt übernahm die Programmierung und ich (Benjamin) war der Game Developer.

Schnell war ein kleines Game Design Dokument aufgesetzt, ganz so, wie es uns Davide und Kevin beigebracht haben. Wir entschieden uns bei der Engine für Godot, weil wir im ersten Semester ohnehin damit arbeiten müssen. Bei der Entwicklung kamen mir, dem Game Designer, die verschiedenen Tools zur Game Analyse zugute, die wir gelernt hatten.

Und Benedikt konnte einen schwerwiegenden Bug Mithilfe von unserem Dozenten Lars lösen, der uns mit Rat und Tat zur Seite stand. Genauso wie Jo, unser Dozent für 3D Modeling in Blender, der uns bereits während des Unterrichts viele wertvolle Tipps gab, um das Spiel zu optimieren.

Das Ergebnis ist der 2D-Multiplayer „Rolli Wars“, welcher uns bereits als sehr früher Prototyp sehr viel Spaß bereitete und am Ende des Game Jams sogar auf Platz 7 von 193 landete. Ich bin mir sicher, dass wir diesen großartigen Erfolg nur durch die S4G erleben konnten. Es ist mehr als die Hilfe durch die Dozenten.

Es ist das Umfeld, das uns jeden Tag aufs Neue motiviert und unsere Kreativität anstachelt. Es ist einfach schön hier sein zu dürfen. Danke.

-+-

Auch wenn ihr da draußen nicht diese Einblicke in die Entwicklung von Spielen habt wie unsere Teilnehmer*innen, lohnt es sich trotzdem an solchen Game Jams teilzunehmen.

Es gibt nichts schöneres als in einem Team die gemeinsame Idee, und sei sie noch so wild, umzusetzen und am Ende auf das eigenes Projekt zu schauen.

Denn bei Game Jams gilt: Habt erst einmal Lust drauf! Das Wissen und die Erfahrung kommt beim Machen!

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