Vor einigen Wochen haben wir Euch in diesem Beitrag bereits drei empfehlenswerte, kostenlose Engines sowie Software für Game Artists vorgestellt. Heute möchten wir mit dem zweiten Part dieser Mini-Reihe noch weitere Möglichkeiten aufzeigen, wie Ihr zuhause erste Erfahrungen sammeln oder euer bereits vorhandenes Gamedev-Game aufleveln könnt. Wir präsentieren Euch Software, die das Programmieren übersichtlicher und einfacher gestalten, Level Editoren, mit denen auch unabhängig von der Entwicklung eines eigenen Spiels erste Erfahrungen gesammelt werden können und hilfreiche Tools, die für die Zusammenarbeit mit Freunden/innen, Bekannten und vielleicht sogar Familienmitgliedern (man weiß ja nie was für Talente sich in einer Familie verbergen 😉) hilfreich sind. 

  Einen CODE-Editor, bitte!  

Wer sich von Euch schon mal selber im Programmieren ausprobiert hat, weiß um die Leiden, die sich bei stundenlanger Auseinandersetzung mit wachsenden Code-Zeilen ergeben können, Bescheid. Die passende Funktion liegt auf der Zunge, aber das Gedächtnis spielt nicht so ganz mit. Und wo ist schon wieder die Variable, die man erst vor ein paar Stunden definiert hat? Wenn man einen gewöhnlichen Texteditor verwendet um Code zu bearbeiten, kann das schon mal passieren.

Und genau deswegen und für viele weitere Funktionen, die das Leben eines/r Programmierers/in vereinfachen, gibt es Software wie Visual Studio von Microsoft. Die sogenannte Integrierte Entwicklungsumgebung kann so vieles, dass kaum ein/e Programmierer/in alle Funktionen kennt. Aber schon die Grundfeatures, wie die farbliche Hervorhebung unterschiedlicher Code-Schnipsel und Kommentare, die Möglichkeit Codeblöcke ein- und auszublenden und die automatische Funktionsergänzung während des Schreibens sind sehr wertvolle Hilfestellungen, nicht nur für erfahrene Programmierer/innen, sondern auch für Einsteiger/innen. Der integrierte Debugger greift darüber hinaus bei der Suche nach Fehlern im Quelltext unter die Arme!

Wer auf den Betriebssystemen macOS und Linux arbeitet oder sich einfach nicht von der Funktionsvielfalt Visual Studio’s überwältigen lassen möchte, kann sich auch alternativ den Quelltext-Editor Visual Studio Code  herunterladen. Visual Studio Code hat von Grund auf weniger Features, ist damit aber auch ressourcenschonender und schneller im Download. Nach Bedarf können die Funktionen außerdem mit Plug-ins individuell erweitert werden. Ein großer Vorteil liegt hier vor allem bei den Programmiersprachen, denn Visual Studio unterstützt neun, während man für Visual Studio Code auf mehrere tausend Erweiterungen für neue Sprachen zugreifen kann. Da ist wirklich für jede/n etwas dabei! 

Übrigens sind beide Programme kompatibel mit den drei Engines, die wir beim letzten Mal vorgestellt haben.

  Für Game und Level Designer von morgen  

Wer erste Game- und Level Design Erfahrungen sammeln möchte und sich noch nicht an eine Engine herantraut, kann sich auch in Level-Editoren und Creation Kits von diversen Games ausprobieren (wobei wir auch hier davor warnen müssen, dass einige komplizierter sein können). Auch Arbeitsproben, die mit Editoren und Creation Kits erstellt wurden, nehmen wir übrigens gerne an.

Wir empfehlen bei der Auseinandersetzung mit diesen Editoren, nicht einfach nach Gefühl drauf loszubauen, sondern sich vorab eingehend Gedanken darüber zu machen und eure Ideen und Pläne zu dokumentieren. Für wen baut Ihr das Level, die Map oder die Mission und wie herausfordernd darf es dementsprechend sein? Was ist das Ziel des Levels? Wie könnt Ihr den/die Spieler/in gut durch das Level führen, ohne sie komplett an die Hand zu nehmen? Da Level-Editoren und Creation Kits meist auf einem bereits existierenden Spiel basieren, muss natürlich auch die Erwartung des/der Spielers/in in Entscheidungen einfließen, die sich auf bereits im Spiel gelernte Mechaniken und Regeln beziehen. Es gibt viele Prinzipien eines guten Level Designs und Youtube bietet mit Kanälen wie GDC und Game Maker’s Toolkit auch super Ressourcen, um sich weiterzubilden.

Zugegeben, nicht alle Level-Editoren sind kostenlos verfügbar, sondern oft in Spielen enthalten, die für Geld erworben werden müssen. Wir möchten Euch mit diesem Teil des Beitrags aber dazu motivieren, herauszufinden ob es für euer Lieblingsgame nicht auch einen Editor oder ein Creation Kit gibt. Also einfach mal über diese kleine Auswahl schauen oder im Anschluss selber googeln.

Portal 2 Level-Editor
(mit Erwerb des Spiels auf Steam ist das
Portal 2 Authoring Tools – Beta” verfügbar)

Skyrim Creation Kit
(mit Erwerb des Spiels Skyrim auf Steam verfügbar – für eine Installationsleitung den Link oben klicken)

Starcraft II Editor
(mit der kostenlosen StarCraft II Starter Edition erhältlich)

Arma 3 Mission Editor
(mit Erwerb des Spiels auf Steam erhältlich)

Super Meat Boy Editor
(nur in der Steam Version verfügbar)

Ark-Editor
(kostenlos im Epic Store)

  Zusammenarbeit, leicht gemacht  

Es gibt inzwischen unzählige Tools die einem das Zusammenarbeiten leichter machen. Und auch wenn Ihr alleine an einem Projekt arbeitet, können sie Euch bei der Selbstorganisation helfen.

Trello und Asana sind beispielsweise sehr beliebte Projektmanagement Tools, die kostenlos verfügbar sind. In Trello könnt Ihr eure Aufgaben in kleinere Listen und Karten aufteilen und somit als kleine Häppchen verdaulicher machen. Asana bietet klassische To do Listen, aber auch genauso wie Trello eine Kalenderübersicht in der To do’s hin- und her geschoben werden können. Das Setzen von Fälligkeitsdaten, die  Zuweisung von Aufgaben an andere Teammitglieder, das Einstellen von Unteraufgaben sowie die Kommentarfunktion sind nur ein paar der Möglichkeiten, die diese Tools bieten und die das Zusammenarbeiten angenehmer machen. Am Ende ist es wirklich nur eine Frage der eigenen Präferenz, welches Ihr für eure Projektarbeit nutzt – Hauptsache Ihr nutzt ein Tool, um Euch besser zu organisieren.

Und mit diesen Empfehlungen beenden wir unseren Zweiteiler über kostenlose Software zum Entwickeln von zuhause. Ihr habt Fragen oder braucht Tipps? Dann kontaktiert uns gerne unter beratung@school4games.net!

Quelle (Beitragsbild links): https://theportalwiki.com/

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